Müssen deinem Hund die Zähne geputzt werden? Zahnpflege ist für deinen Hund genauso wichtig, wie für den Menschen. Wenn du die Zahnhygiene deines Hundes vernachlässigst, führt dies zu Problemen, wie Plaque, Zahnfleischentzündungen, Zahnstein und anderen Krankheiten. Um dies jedoch zu vermeiden und vorzubeugen, haben wir hier für dich die wichtigsten Fakten zum Thema Zahnpflege für Hunde zusammengetragen.
Allgemeines zur Zahnpflege für Hunde
Wie auch beim Menschen haben Hunde zuerst Milchzähne, welche sie zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat verlieren. Du kannst also davon ausgehen, dass dein kleiner Welpe erst einmal alles anknabbern wird, was sich ihm in den Weg stellt. Verbiete ihm dies nicht, denn das ist ein ganz normaler, natürlicher Prozess, den dein Hund für seine Zahnpflege benötigt.
Beim Zahnen deines Hundes entsteht ein Juckreiz und damit auch ein Drang, sämtliche Möbel und Schuhe anzuknabbern oder darauf herumzukauen. So hat dein kleiner Welpe auch die Möglichkeit seine neue Umgebung zu erkunden und zu entdecken. Es gibt jedoch auch noch andere Gründe, warum die kleinen Zähnchen deines Hundes überall reinbeißen müssen:
- Stress und Überforderung,
- Angst,
- Langeweile,
- Mangelnde Bewegung,
- Trennungsstress,
- ein Hungergefühl, wegen zu wenig Futter oder
- eine Gelenkerkrankung (hierbei kaut dein Hund aber an seinen Pfoten und Gelenken herum)
Dies alles muss jedoch erst einmal nicht im Fokus stehen. Beobachte einfach das Verhalten deines Hundes und warte ab, was weiter passiert.
Nahrung | Vorteil für deinen Hund |
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Sellerie | Enthält Vitamine, Eisen und Kalzium und ist außerdem kalorienarm |
Blattsalat | Dein Hund profitiert von wichtigen Spurenelementen und der Salat hält ihn fit. Außerdem ist er ein Schlankmacher |
Gekochte Kartoffeln | Liefern Ballaststoffe, Mineralien und Vitamine (Tipp: sie sind ideal geeignet bei erbrechen oder Durchfall) |
Gurken | Enthalten sehr viel Wasser. Dies ist bei besonders heißen Tagen von Vorteil. Gleichzeitig sind Gurken Schonkost für den Darm |
Spinat | Enthält viel Eisen und darf in geringen Mengen an deinen Hund weitergegeben werden |
Infos rund um das Gebiss deines Hundes
Wie du oben bereits unter „Allgemeines“ erfahren konntest, dass dein Hund zwischen dem dritten und sechsten Monat seine Milchzähnchen verliert, hat er nach dem Zahnwechsel 42 Zähne, die er zum Fressen seiner Beute, zum Ergreifen, Festhalten oder Töten verwendet, sowie auch zum Zerkauen und Reißen von Fleisch. Das klingt erst einmal ganz schön wild und bösartig, oder? Aber das ist Natur. Übrigens hat dein Hund, solange er noch ein Welpe ist, nur 28 Zähnchen.
In dem Gebiss deines Welpen fehlen noch die hinteren Backenzähne. Welpen haben je 2 Eckzähne/Fangzähne, also 4, je 6 Schneidezähne, also 12, und je 6 Prämolaren, also 12, was insgesamt 28 Milchzähne ausmacht. Du solltest dich regelmäßig darüber informieren, welche Zähne bereits rausgefallen sind und welche noch vorhanden sind, um gegebenenfalls schneller Krankheiten, Fehlbildungen oder mangelnder Zahnpflege vorzubeugen. Hier kannst du natürlich auch einen Tierarzt deinen Vertrauens um Rat bitten.
Bei einem erwachsenen Hund findet man insgesamt 42 Zähne, welche aufgeteilt sind mit 22 im Unterkiefer und 20 im Oberkiefer. Dein Hund hat jeweils 6 Schneidezähne (oben und unten, also insgesamt 12), je 8 Prämolaren oben und unten, also insgesamt 16, 4 Molaren im Oberkiefer und 6 Molaren im Unterkiefer (insgesamt 10 Molaren, bzw. die sog. Backenzähne) und je 2 Eckzähne oben und unten, also auch hier insgesamt 4 Eckzähne oder auch Fangzähne genannt.
Bei einigen Hunderassen ist das Gebiss verkümmert oder eher kurz. Kleinere oder fehlende Backenzähne schaden nicht der Gesundheit deines Hundes, jedoch musst du darauf achten, ob dein Hund eine Zahnfehlstellung hat, denn diese stellt ein gesundheitliches Risiko dar. Eine Zahnfehlstellung verhindert die Selbstreinigung und Pflege des Gebisses. Hierdurch kann dein Hund eine Zahnfleischentzündung bekommen.
Zahnpflege-Tipp: |
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Wenn dein Hund viel Bewegung bekommt, ist er weniger von der sogenannten Parodontitis (= Zahnbettentzündung) betroffen. Bewegung fördert den Speichelfluss deines Hundes, welches eine zahnreinigende Wirkung mit sich bringt. |
Was für Zahnarten gibt es eigentlich beim Hund?
Zunächst einmal sind vorne die Fangzähne bzw. Eckzähne. Dein Hund greift und hält mit diesen Zähnen seine Nahrung oder Beute fest. Diese Zähne sind spitz und lang.
Dann gibt es die Schneidezähne. Sie befinden zwischen den Fangzähnen und sind weitaus kleiner. Sie werden unter anderem für die Körperpflege benutzt. Zum Beispiel für das Entfernen von Ungeziefer im Fell oder an den Pfoten. Dein Hund nimmt mit seinen Schneidezähnen kleinere Nahrungsstücke auf oder knabbert das Fleisch von Knochen ab.
Die Vorbackenzähne werden genutzt, um die Nahrung zu zerkleinern und zum Kauen. Diese Zähne werden auch Prämolaren genannt und haben eine harte Zahnschmelzschicht.
Und zum Schluss gibt es noch die Backenzähne, also Molaren, welche dein Hund benutzen kann, um sehr harte Nahrungsstücke zu zerkauen. Diese Zähne sind weit hinten im Kiefer.
Wusstest du, dass es auch verschiedene Gebissarten beim Hund gibt? Man unterscheidet zwischen Zangengebiss, Überbiss und Unterbiss sowie Scherengebiss.
Zangengebiss
Die Schneidezähne überlappen sich nicht. Wenn dein Hund älter wird, kann dies meistens zu Problemen führen.
Überbiss und Unterbiss
Diese Gebissarten beschreiben die Lage der Ober- und Unterkiefer zueinander. Beim Überbiss hat dein Hund einen weitaus kürzeren Unterkiefer. Beim Unterbiss ist der Unterkiefer unter dem Oberkiefer und bietet mehr Beißkraft. Beim Überbiss kann dein Hund weniger Zähne haben, muss aber nicht.
Scherenbiss
Diese Gebissart ist die am weitesten verbreitete. Die Bakenzähne treffen nicht ganz genau aufeinander, sondern leicht aneinander vorbei und bilden einen Schereneffekt und die oberen Schneidezähne ragen etwas weiter nach vorne als die unteren Schneidezähne.
Ursachen für Zahnstein, Zahnfleisch-Entzündungen & Co.
Wie bekommt dein Hund eine Zahnfleisch-Entzündung und worauf kannst du achten, um dies zu verhindern? Eine der häufigsten Ursachen für Zahnfleisch-Entzündungen sind Fremdkörper im Maul, zum Beispiel Stöcke oder Steine. Hat dein Hund eine solche Entzündung, merkst du das zu aller erst durch einen stark unangenehmen Geruch aus seinem Maul. Hier solltest du wachsam werden, denn wenn du nichts unternimmst, kann dies sogar bis zum Verlust der Zähne führen.
Weitere Gründe für übel riechenden Atem deines Hundes können sein:
- Erkrankungen an Nieren oder der Leber,
- Tumore im Rachen oder Maul deines Hundes,
- Diabetes,
- Zahnwechsel bei Welpen,
- Lefzenekzem, also eine Entzündung im Maul
- oder eine Magenschleimhautentzündung oder Gasbildung im Magen.
Wenn du dir nicht sicher bist, kontaktiere lieber einen Tierarzt. Weiter unten geben wir dir noch einige weitere Tipps, wie du den Mundgeruch deines Hundes mit einfachen Hausmitteln bekämpfen kannst. Vorher solltest du aber abklären, ob wirklich alle krankheitsbedingten Ursachen ausgeschlossen werden können.
Zahnfleisch-Entzündungen können aber auch durch mangelnde Zahnpflege kommen. Wenn sich Ablagerung oder Zahnstein bilden, ist es für Bakterien leicht, sich ohne weitere Probleme auszubreiten. Häufig breiten sie sich unter dem Zahnfleisch aus, was deinem Hund große Schmerzen bereitet. Dies erkennt man gut, durch geschwollenes und gerötetes Zahnfleisch oder blutende Stellen.
Aber auch andere Ursachen haben ihre Wirkung auf eine Zahnfleisch-Entzündung:
- Verbrennungen,
- ein zu enger Stand der Zähne,
- weiches oder breiiges Hundefutter,
- Kot anderer Tiere (auch Koprophagie genannt) oder
Verätzungen.
Zahnpflege-Tipp für Hunde: |
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An dem Verhalten deines Hundes kannst du auch bereits bemerken, ob etwas mit ihm nicht stimmt. Du solltest dir ihn einmal genauer anschauen, unter anderem seine Zahnpflege begutachten und spätestens dann sollte dir auffallen, das eventuell etwas nicht stimmt. |
Ab wann solltest du mit der Zahnpflege bei deinem Hund beginnen?
Bereits im Welpenalter solltest du deinen Hund an die regelmäßige Zahnpflege gewöhnen, denn nur so kannst du gewährleisten, dass alles im Maul deines Hundes gesund bleibt. Tierärzte empfehlen sogar, dass Hunden regelmäßig die Beißer geputzt werden. Sobald du bemerkst, dass dein Hund gelblich oder bräunlich verfärbte Zähne hat, solltest du spätestens zur Zahnbürste greifen. Die gelblich-bräunliche Schicht sind entweder Plaque oder bakterieller Befall.
Zahnpflege-Tipp für Hunde: |
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Ob dein Hund Zahnschmerzen hat, erkennst du daran, dass er entweder gar nicht mehr fressen möchte, oder nur auf einer Seite kaut. Außerdem hat er plötzlich kein Interesse mehr daran, auf harten Gegenständen zu kauen. |
Aber geht Zähne putzen beim Hund überhaupt? Die Antwort ist: ja! Voraussetzung dafür ist aber, dass du deinen Hund bereits im Welpenalter daran gewöhnt hast. Solltest du das verpasst haben, ist das grundsätzlich nicht dramatisch, denn wenn dein Hund gut erzogen ist, sollte er die neue Prozedur auch über sich ergehen lassen.
Sollte dein Hund im höheren Alter die Zahnbürste verweigern, kannst du dir auch den sogenannten Fingerling über einen Finger stülpen. Der Fingerling ist aus Mikrofaser oder Silikon gefertigt. Übe sanften Druck aus, sodass Ablagerungen und Plaque entfernt werden können.
Wie oft bürstet man denn nun die Zähne seines Hundes?
Du musst die Zähne deines Hundes nicht von innen reinigen, es reicht, wenn die sichtbaren äußeren Zahnflächen sauber bleiben. Dies sollte mindestens zwei bis drei Mal pro Woche geschehen, damit eine gute Zahnpflege gewährleistet wird.
Welche Maßnahmen zur Zahnpflege kannst du ergreifen?
- Du kannst spezielles Kauspielzeug für deinen Hund kaufen. Es gibt besonderes Spielzeug, welches extra dafür entwickelt wurde, die Zähne zu reinigen. Dein Hund bemerkt dies nicht, während er mit dem Spielzeug beschäftigt ist und seine Zahnpflege ist so schon einmal gesichert.
- Kaufe hochwertiges Trockenfutter für deinen Hund. Die Zähne deines Hundes werden durch die harte und grobe Struktur des Futters abgerieben und somit gereinigt. Außerdem wird auch gleichzeitig das Gebiss gestärkt und die Speichelproduktion angeregt. Zahnablagerungen und Zahnstein werden dadurch weniger.
- Du kannst auch Zahnpflegesticks in die Mahlzeiten deines Hundes integrieren. Diese sind in verschiedenen Größen und Geschmacksrichtungen erhältlich.
Zahnpflege-Tipp für Hunde: |
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Es gibt spezielle Zahnbürsten und Zahnpasta extra für Hunde. Diese solltest du auch verwenden. |
Weitere Tipps zur Bekämpfung von Mundgeruch deines Hundes, soweit alle anderen Krankheiten ausgeschlossen wurden
- Du kannst deinem Hund unter anderem eine ganze Karotte geben. Diese ist super geeignet als „Kau-Snack“, anstelle von Schlachtabfällen, sog. Pansen.
- Hacke ein bisschen Basilikum, Petersilie oder Minze klein und mische dies unter das Hundefutter. Aber nur ein bisschen!
- Wenn dein Hund etwas übelriechendes gefressen hat, biete ihm frische Obst-Stücke an.
Regelmäßiger Gesundheits-Check deines Hundes
Du schaust regelmäßig nach der Maulhygiene und Zahnpflege deines Hundes und trotzdem geht der übelriechende Mundgeruch einfach nicht weg? Du gibst deinem Hund eine ausgewogene und gesunde Ernährung mit hochwertigem Futter? Du putzt ihm regelmäßig die Zähne und gibst ihm Kauspielzeug und trotzdem macht sich das Gefühl immer breiter, dass etwas nicht stimmen könnte?
Dann solltest du einen Tierarzt besuchen. Ein Tierarzt kann herausfinden, welche Ursache der strenge Atem deines Vierbeiners hat und ob deine Zahnpflege auch die korrekte ist. Nur so kann eine schnelle Lösung gefunden werden und deinem Hund wird es schnell wieder besser gehen.
Zahnpflege-Tipp für Hunde: |
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Ein Tierarztbesuch kann teuer werden. Du kannst dich im Internet über Hundeversicherungen schlau machen, oder sogenannte Hunde-OP- und Krankenversicherungen. |
Fazit zur Zahnpflege für Hunde
Auf die Pfoten, fertig und lospflegen! Jetzt weißt du, wie wichtig die Zahnpflege bei deinem Hund ist. Gesunde Zähne und vor allem ein gesundes Gebiss ist für deinen Hund genauso lebensnotwendig, wie für dich selber. Daher sollte die regelmäßige Pflege der Zähne deines Hundes selbstverständlich sein und zur Routine gehören.
Auf unserem Blog findest Du weitere nützliche Informationen, Tipps und Tricks, rund um den Hund.